Sommersemester 2014
Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2014
3. Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie
3.1. BA
Seminare der Einführungsphase
3.1.1. Proseminar
56-201 Einführung in die Vorgeschichte (BA-Pflicht)
E2, E2-NF
4 LP
VFG [FSB12-13]-E2, -E2-NF, FWB
4-7 LP
2st. Di 08:15-09:45 ESA W, 122 N.N.
Das Proseminar bietet einen Überblick über Chronologie, Kulturgeschichte und Sachkultur der Vorgeschichte Mittel- und Nordeuropas, mit einem Schwerpunkt auf Deutschland. Wir unternehmen eine Zeitreise durch die Jahrtausende – von den ersten Menschen über die ersten Bauern in Mitteleuropa bis zu den Kelten.
Neben einem kurzen Einstieg in die verschiedenen Epochen werden in Referaten Fundplätze vorgestellt, die für den jeweiligen Abschnitt von herausragender Bedeutung sind oder als besonders „typisch“ gelten können. Ergänzend sind als Vorbereitung zu jeder Sitzung kleine Texte in Heimarbeit zu lesen.
Begleitend zum Seminar findet ein Tutorium statt, in dem Themen aus dem Seminar vertieft werden. Auch offene Studium und Wissenschaft betreffende Fragen können hier geklärt werden. Die Teilnahme am begleitenden Tutorium ist für Studierende im Hauptfach verpflichtend, im Nebenfach auch im Wintersemester noch möglich.
Scheinanforderungen:
BA: mündlicher Vortrag, aktive Teilnahme; der Leistungsnachweis für das Modul kann als schriftliche Hausarbeit optional in diesem Seminar oder in „Einführung in die Frühgeschichte“ (im WS) angefertigt werden.
Einführende Literatur:
– Manfred K.H. Eggert: Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie, Tübingen, 2009.
– Utta von Freeden, Sigmar von Schnurbein (Hg.), Spuren der Jahrtausende – Archäologie und Geschichte in Deutschland (Stuttgart 2002).
56-201 TUT Tutorium: Einführung in die Vorgeschichte (BA-Pflicht)
E2, E2-NF
VFG [FSB12-13]-E2, -E2-NF
1 LP
2st. n.V. ESA W, Rm 122 N.N.
3.2. BA, MA u. Magister
3.2.1. Vorlesungen
56-202 Die wahren Sensationen: Meilensteine der archäologischen Forschung
A1, A2, A4, V1, V2, FWB, WP1, WP2, WP3
2 LP
2st. Di 16:15-17:45 ESA W, 221 Frank Nikulka
In den Medien werden alltägliche Funde und Entdeckungen gerne spektakulär als Sensationen dargestellt, inszeniert und kommerziell vermarktet. Die wissenschaftlich wirklich bedeutsamen Entdeckungen und Erkenntnisse, neue Methoden, Funde und Befunde sind die „wahren Sensationen“, eben jene Meilensteine der Forschung, die unser Fach ganz wesentlich vorangebracht haben. Die Vorlesung wird sich sowohl der Faszination des besonderen Fundes und Befunde vorrangig der letzten drei Jahrzehnte widmen als auch den alltäglichen, aber nicht minder bedeutsamen Fortschritten in der Forschung.
3.2.2. Ergänzende Seminare
56-212 Analyse von Siedlungskammern und Siedlungsregionen
E1, E1-NF, A3, V1, ABK3, FWB, WP4
VFG [FSB12-13]-E1-NFb, ABK2
2 LP
2st. n.V. ESA W, 122 Annette Siegmüller
Die Analyse des Siedlungsgefüges in einer Kleinregion ist ein zentrales Thema der archäologischen Forschung. Dabei finden zusätzlich zu den Siedlungsgrabungen unterschiedlichste Methoden ihre Anwendung, darunter neben statistischen und geographischen Modellen auch naturwissenschaftliche Arbeitsweisen zur Klärung der naturräumlichen Voraussetzungen. In dem Seminar sollen zunächst grundlegende siedlungsarchäologische Methoden an konkreten Beispielen vermittelt werden. Anschließend werden Siedlungsregionen und ihre Struktur analysiert. Dabei gilt das Augenmerkt nicht nur der Vernetzung einzelner Fundstellen einer Region, sondern auch der daraus abzulesenden Sozialstruktur und der ökonomischen Ausrichtung. Verschiedene Methoden der Herangehensweise an Siedlungsregionen sollen vorgestellt und hinsichtlich der mit ihnen zu erreichenden Ergebnisse diskutiert werden.
An einem Gelände- und Exkursionstag im Elbe-Weser-Dreieck soll eine typische Siedlungsregion kennengelernt und prospektiert werden.
Das Seminar findet an 3 Blockterminen an Wochenenden statt.
Termine:
Vorbesprechung: 23.04.2014, 11-12.30 Uhr
Block 1: 17.05.2014 ab 10 Uhr
Geländetag: 18.05.2014 ab 10 Uhr
Block 2: 07.06.2014 ab 10 Uhr
Seminare der Aufbauphase / Seminare MA
3.2.3 Mittelseminare
56-221 Menschliche Evolution und die Altsteinzeit
A1, A3, A4, V1, WP1, WP3, WP4
5+2 LP als Kernseminar A, ansonsten 2 LP
2st. Mi 10-13, 14-täglich ESA W, 122 Birte Meller
Das Paläolithikum ist nicht nur einfach eine sehr lange Zeitepoche innerhalb der archäologischen Forschung sondern beinhaltet spannende und immer noch kontrovers diskutierte Fragestellungen wie die „Ahnenreihe“ zum modernen Menschen oder der technischen Entwicklung von frühester Hominiden.
Im Mittelpunkt des Seminares steht die menschliche Evolution bzw. technische Entwicklungen von der Altsteinzeit bis zur Mittleren Steinzeit anhand der anthropologischen und materiellen Hinterlassenschaften. Die Seminarteilnehmer werden in diesem Kurs die archäologischen Fundkomplexe kennen lernen, analysieren und vergleichen und sich so ein Hintergrundwissen erarbeiten, welches für die Bearbeitung der Fragestellungen zur menschlichen Evolution und den technischen Entwicklungen sowie der Cognitiven Archäologie notwendig ist. Durch Übungen zur Typologie und Artefaktansprache und den Diskurs mit der Forschungsgeschichte sollen neue Fragestellungen entwickelt werden, die auf die Lebenswelten der paläolithischen Kulturen Bezug nehmen.
Aktive und regelmäßige Teilnahme am Seminar sind obligatorisch. Um den Ablauf des Seminars nicht zu behindern, sind die Teilnehmer aufgefordert, den gestellten Hausaufgaben und Gruppenarbeiten nachzukommen. Der Erhalt eines qualifizierten Scheines ist gebunden an die Übernahme von einzelnen Arbeitsaufgaben je nach LP-Anforderung (näheres im Seminar).
Literatur
Bosinski 1992. Gerhard Bosinski, G., Die ersten Menschen in Eurasien. Jahrbuch RGZM 39,1, 1992, 131-184.
Binford 1994. Lewis R. Binford, Die Vorzeit war ganz anders. München 1994.
Gamble 1993. Clive Gamble. Timewalkers. The prehistory of global colonization. London 1993.
Johanson & Edgar 1996. Donald Johanson u. Blake Edgar, From Lucy to Language.
Koenigswald 2002. Wighart von Koenigswald, Lebendige Eiszeit - Klima und Tierwelt im Wandel. Stuttgart 2002.
Kuckenberg 2001. Martin Kuckenberg, Als der Mensch zum Schöpfer wurde. Stuttgart 2001.
Meller 2004. Harald Meller (Hrsg.), Paläolithikum und Mesolithikum. Kataloge zur Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Halle (Saale) 2004.
Roots 2006. G. Uelsberg & S. Lötters (Hrsg.), Roots. Wurzeln der Menschheit. Stuttgart 2006.
Weitere Literatur dann im Seminar…
56-222 Holzhandwerk in vor- und frühgeschichtlicher Zeit
A1, A2, A3, A4, V1, FWB, WP1, WP2, WP3
MAST-A13
5+2 LP als Kernseminar A, ansonsten 2 LP
FWB 2 oder 5 LP
2st. Do 14:15-15:45 ESA W, 122 Frank Nikulka
Holz als organischer Rohstoff ist nur unter besonders günstigen Konservierungsbedingungen im archäologischen Befund bzw. als Artefakt erhalten .So entgeht uns überlieferungsbedingt vielfach ein ganz wesentlicher Teil der materiellen Kultur vergangener Zeiten. In diesem Seminar wird versucht, einen Überblick über die tatsächliche Quellenlage, über die Konservierungsbedingungen, über die hölzernen Produkte und ihre Vielfalt und Qualität zu erarbeiten. Es werden hölzerne Funde und Befunde vom Paläolithikum bis zum Frühmittelalter vorgestellt. Aspekte der Rohstoffqualität, der Rohstoffnutzung- und ausbeutung sowie handwerkliche Verfahren werden ebenfalls besprochen.
56-223 Seminar zur großen Exkursion nach Südengland
A1, A2, A3, A4, A5, AR, FWB
5+3 LP als Kernserminar A und FWB
2st. Mo 10:15-11:45 ESA W, 122 Daniela Hofmann
Die große Exkursion wird nach Südengland (mit Schwerpunkt Wiltshire) führen. In diesem Seminar bekommen Sie einen Einblick in die generelle Abfolge der Vor- und Frühgeschichtlichen Besiedlung in diesem Landesteil (ein paar Römer sind auch dabei) und arbeiten die Details der Reiseroute heraus. Sie werden auch Beiträge für den Exkursionsreader formulieren. Das Seminar wird – soweit wie möglich – aus Englisch stattfinden, damit Sie Spezialisten und Informationsmaterial vor Ort dann besser verstehen.
Voraussetzungen
Gute Englischkenntnisse!
Einführende Lektüre
Bédoyère, Guy de la. 1993. The English Heritage book of Roman villas and the countryside.
Bradley, R. 2007. The prehistory of Britain and Ireland.
Burgess, C. 1980. The Age of Stonehenge.
Cunliffe, B. 1991. Iron Age Communities in Britain.
Cunliffe, B. 2013. Britain begins.
Hunter, J. and Ralston, I. 2009. The archaeology of Britain: an introduction from earliest times to the twenty-first century.
Parker Pearson, M. 1993. The English Heritage book of Bronze Age Britain.
Welch, M. 1992. The English Heritage book of Anglo-Saxon England.
56-224 Heiligtümer und Kulte bei Kelten, Germanen und Römern
A2, A3, A4, V1, WP2, WP3, WP4
5+2 LP als Kernseminar A, ansonsten 2 LP
2st. Di 10:15-11:45 ESA W, 122 Ines Klenner
Die vielgestaltigen religiösen Vorstellungen der Kelten erschließen sich zum einen aus römischen Quellen und zum anderen über Heiligtümer wie Roquepertuse und Gournay-sur-Aronde in Frankreich sowie vielfältigen Kleinfunden, Deponierungen und Steindenkmälern. Demnach war der keltische Götterhimmel ein außerordentlich komplexes Geflecht aus einigen überregional bedeutenden Gottheiten, wie dem Hirschgott Cernunnos und unzähligen lokalen Gottheiten für alle erdenklichen Zuständigkeitsbereiche. Unter dem Einfluß römischer Religionsvorstellungen sowie dem weitreichenden Kontakt über Händler, Reisende und Militärangehörige im nordwesteuropäischen Gebiet und dem Mittelmeerraum gehen diese vorrömischen Traditionen im Laufe des 1. und 2. Jahrhunderts in einer provinzialrömischen Kultur auf. Unklar ist, inwiefern bestehende Vorstellungen unter römischem Einfluß lediglich eine neue Gestalt bekommen oder ob sich die religiösen Ideen tatsächlich verändern und neue hinzukommen. Neben einer allgemeinen Einführung in die archäologischen Quellen zur Religion bei Kelten und Römern soll im Laufe des Seminars insbesondere dieser Frage des religiösen Wandels nachgegangen werden. Ob die benachbarten germanischen Stämme von diesen Entwicklungen beeinflußt wurden, soll anhand archäologischer Quellen wie dem Opfermoor von Oberdorla in Thüringen herausgearbeitet werden. Im Seminar werden Referate die einzelnen Themen als Diskussionsgrundlage ergänzen.
56-225 Die Wikingerzeit im Ostseeraum
A2, A3, A4, V1, FWB, WP2, WP3, WP4
MAST-A13
5+2 LP als Kernseminar A, ansonsten 2 LP
FWB 2 oder 5 LP
2st. Mo 15:15-16:45 ESA W, 122 Michael Gebühr
3.2.4 Übungen
56-231 Bestimmungsübung: Lehrsammlung und externe Archive
E1, ABK1, ABK3, FWB
VFG [FSB12-13]-E1-NFb, -ABK1, -ABK2
2 LP
2st. Blockveranstaltung ESA W, 122
Termine n.V. Frank Nikulka
Die Übung wird anhand des Bestandes unserer Lehr- und Studiensammlung und außerdem im Magazin des Archäologischen Museums Harburg (Dr. J. Brandt) und im Magazin in Schloß Agathenburg (Lkr. Stade; D. Nößler M.A.) erfolgen. Die Funde, insbesondere die Keramik, wird von den Teilnehmenden beschrieben und durch vergleichende Literaturrecherche formenkundlich und chronologisch bestimmt. Neben dem Erwerb von Kenntnissen zur Typochronologie sollen Originalfunde auch haptisch erfahren werden.
Wegen des begrenzten Platzes in den Magazinen muß die Teilnehmerzahl begrenzt werden. Termine in den Magazinen werden noch mit den Kollegen vor Ort abgestimmt.
56-232 Experimentelle Archäologie im AÖZA
E1, A1, A3, V1, ABK3, FWB, WP1, WP4
VFG [FSB12-13]-E1-NFb, -ABK1, -ABK2
2 LP
2st. Mi 10-13, 14-tägl., ESA W, 122 Tosca Friedrich, Birte Meller
Termine
MI 2. April; 30 April, 7. Mai, 18. Juni, 2. Juli
FR n.V. Helmsmusuem
SA n.V. (10-18.00 Uhr / Exkursion Albersdorf)
Die Frage nach den Lebenswelten vergangener Zivilisationen ist einer der Grundfragen in der archäologischen Forschung. Da sich die Lebenswelt jedoch nur bedingt an den materiellen Hinterlassenschaften und den archäologischen Funden erschließen lassen, werden unterschiedliche Methoden angewandt – dazu gehört auch die Experimentelle Archäologie, die u. a. im praktischen Versuch Informationen über das Handlungsfelder, Produktionswege aber auch Alltägliche Situationen vergangener Zeiten liefern kann. Im Rahmen dieser Übung werden Rekonstruktionsmöglichkeiten der vor- und frühgeschichtlichen Lebenswelten mit Hilfe von Experimenten untersucht und besprochen aber auch ihre Gefahren und Probleme diskutiert. Zur Untersuchung werden verschiedene Experimente, wie z.B. im Bereich der Werkzeugherstellung, Behausung, Textilien, Metallherstellung und Bestattung herangezogen. Neben der theoretischen Bearbeitung des Themas „Experimentelle Archäologie“ stehen eigene Versuchsaufbauten im Mittelpunkt der Übung. Die Studierenden sind aufgefordert, eigene Projekte zu formulieren, die im Rahmen der Übung vorbereitet und besprochen werden. Ihre praktische Umsetzung soll im besten Fall im Anschluss während der praktischen Woche im Steinzeitdorf Albersdorf erfolgen. Neben der Experimentellen Archäologie steht die Frage nach einer angewandten Vermittlung von archäologischen Inhalten im Museum als zweiter wichtiger Schwerpunkt im Blickfeld. In der Übung werden unterschiedliche museale Vermittlungsmethoden und die praktische Umsetzung dargestellt und die Studierenden werden aktiv eingebunden, insbesondere im Hinblick auf das anschließende Praktikum im Steinzeitpark Albersdorf, eigene Präsentationen vorzubereiten.
Der diesjährige Schwerpunkt liegt auf der Frage von waste mangement und NachhaltigkeitJ, zudem ist es das 10 Jahr dieser Übung, daher wird sowohl in der Übung als auch in der darauf anschließenden praktischen Woche „Feste Feiern“ einen größeren Raum in der Projektplanung einnehmen.
Literatur:
Coles, John, Experimental archaeology. London 1979.
Reynolds, Peter, Das Wesen archäologischer Experimente. In Experimentelle Archäologie. Bilanz 1998, Archäol. Mitt. NW-Dt. Beih. 24, 7-20.
Experimentelle Archäologie in Deutschland - Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland, Oldenburg. Isensee,. seit 1990.
Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
Praktikum Albersdorf 23.07.-30.07.2014
56-233 Die Spätantike
E1, A2, A3, A4, V1, FWB, WP2, WP3, WP4
VFG [FSB12-13]-E1-NFb
2 LP
2st. Di 12:15-13:45 ESA W, 122 Julian Subbert
Die Spätantike trägt die Problemstellung schon im Namen: ist es die invasions barbares, die Völkerwanderungszeit oder schlich die letzte Phase der Antike. Auch die Nichtbenennung wie in dem Buchtitel von H. Börm, Westrom. Von Honorius bis Justinian (Stuttgart 2013) wird als Nichtperspektive versucht. Je nach Land und Wissenschaftstradition wurden und werden unterschiedliche Bilder evoziert.
Die Übung bietet einen Überblick über Chronologie, Ereignisgeschichte und Sachkultur der Spätantike und nimmt auch strukturelle Änderungen und Sozialgeschichte in den Focus. Der räumliche Schwerpunkt liegt dabei auf West- und Mitteleuropa.
Scheinanforderungen:
Das Seminar ist literaturbasiert und lebt von der verbindlichen Vorbereitung zu den jeweiligen Sitzungen. Sie werden sich gegenseitig über zentrale Inhalte informieren und so in die Lage versetzen Gruppen- und Plenumsdiskussionen zu führen.
Einführende Literatur:
– Henning Börm, Westrom. Von Honorius bis Justinian (Stuttart 2013).
– Matthias Knaut/ Dieter Quast, Die Völkerwanderung. Europa zwischen Antike und Mittelalter (Stuttgart 2005).
56-234 Archäologisches Zeichnen
E1, ABK3, FWB
VFG [FSB12-13]-E1-NFb, -ABK2
2 LP
2st. Blockveranstaltung Fr/Sa 10-18, ESA W, 122
Termine: 4./5.4.14, 11./12.4.14 Birthe Haak
Neben Fotografie und digitalen Techniken gehören Zeichnungen nach wie vor zu den Grundlagen archäologischer Dokumentation und Auswertung. Das archäologische Zeichnen bietet neben seiner "einfachen" Anwendbarkeit insbesondere Vorteile in der Erfassung und Dokumentation relevanter Informationen archäologischen Fundgutes im Sinne einer wissenschaftlich-technischen Zeichnung.
Im Rahmen des Kurses werden die Fundansprache und maßstäbliche Aufnahme von archäologischen Funden in praktischen Übungen durchgeführt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Keramik, Glas, Steinartefakten und Metallfunden.
Ziel der Übung ist es, die wissenschaftliche Aussage eines Fundes grafisch klar und deutlich darzustellen zu erlernen. Dazu gehört auch die Kenntnis verschiedener Konventionen bei der Umsetzung archäologischer Zeichnungen und ergänzender Beschreibungen.
Teilnehmende
Besondere Vorkenntnisse und künstlerisches Talent sind nicht erforderlich – Zeichnen kann erlernt werden.
Um eine optimale Betreuung zu gewährleisten, ist die Zahl der Teilnehmenden auf 12 begrenzt. Die Entscheidung über die Teilnahme wird in der ersten Sitzung getroffen, wobei Studierende im Hauptfach und kurz vor dem Abschluss Vorrang bekommen.
Hinweis: BA-Studierende müssen sich in jedem Fall während der ersten Anmeldephase in STiNE anmelden – daraus erwächst aber noch keine Teilnahmegarantie.
Materialien
Zur ersten Sitzung bitte mitbringen: Bleistift, Spitzer, weiches Radiergummi, Geodreieck, Tuschestift oder ersatzweise Fineliner (schwarz)
Wenn vorhanden, bitte mitbringen: Schieblehre/Messschieber, Stechzirkel
Einführende Literatur:
- Bauer, Ingolf, Leitfaden zur Keramikbeschreibung. Kallmütz/Opf 1993.
- Griffiths, Nick und Anne Jenner: Drawing archaeological finds: a handbook. London 2002.
- Hahn, Joachim, Zeichnen von Stein- und Knochenartefakten. Tübingen 1992.
- Kinne, Andreas, Tabellen und Tafeln zur Grabungstechnik - ein Hilfsmittel für die archäologische Geländearbeit. O.O. 2004.
56-235 Anthropologie
E1, A3, V1, ABK3, FWB, WP4
VFG [FSB12-13]-E1-NFb, -ABK2
2 LP
2st. Mo 12-15, 14-täglich, ESA W, 122
Beginn: 7.4.14 Heike Hoffmann
Inhalt und Ziel der Übung
Skelettmaterial ist ein bedeutende Erkenntnisquelle, die unmittelbar über den Menschen und seine Umwelt- und Lebensbedingungen Informationen liefert und Aufschlüsse geben kann. Die Anthropologie bedient sich bei der Analyse der menschlichen Überreste einer Reihe von Methoden. Ziel der Übung ist es, den Studierenden eine Einführung in die Feld- und Labormethoden der Anthropologie zu geben, sowie Grundlagenwissen der biologischen Anthropologie zu vermitteln. Der Schwerpunkt wird hierbei auf der prähistorischen Anthropologie liegen.
Umsetzung
- Arbeit am Knochenmaterial (Bestimmungs- und Auslegeübungen) in Gruppen
- Lesen kleiner anthropologischer Texte
- Kurzreferate (Die Länge der Referate sollte max. 15 Minuten nicht übersteigen - KURZREFERAT.......Bitte zu den Themen ein max. zweiseitiges Paper mit Gliederung, wichtigsten Stichworten und Literaturangaben vorbereiten.
- Frontalunterricht
- Den Abschluss des Kurses bildet ein Test
Inhalte
Anthropologische/osteologische Grundlagenvermittlung:
- Grundzüge der Skelett- und Weichteilanatomie
- Aufbau des Knochengewebes
- Skelettentwicklung
- anthropologische/anatomische Nomenklatur
Feldmethodik:
- Erkennen und fachgerechtes Bergen sowie
- die Lagerung und Reinigung von menschlichem Skelettmaterial auf der Grabung.
Labormethodik:
- Methodik der Alters- und Geschlechtsbestimmung
- Paläopathologie
- Leichenbrand
- Informationen zu Probenentnahmen
- Restaurierung und Konservierung von Knochenmaterial
Themen Kurzreferate:
- Geschlechtsbestimmung am Schädel
- Geschlechtsbestimmung am Becken
- Altersbestimmung allgemein
- Altersbestimmung an den Zähnen
- Harrislines
- Zahnerkrankungen
- Osteometrie
- Leichenbrand
- Isotopenanalyse und Spurenelemente
- DNA-Analyse
- Paläodemographie
56-236 Taphonomie: Opfer oder Abfall (mit Exkursion)
E1, A3, A4, V1, ABK3, FWB, WP3, WP4
VFG [FSB12-13]-E1-NFb, -ABK2
2 LP
2st. Blockveranstaltungen
Termine: 25.4., 16.5.14, ESA W, 122
9./10.5.14, 2-Tagesexkursion Romø Jörg Ewersen
Archäologische und archäozoologische Betrachtungen von Skelettfunden auf Ausgrabungen und methodische Ansätze. Häufig geht bereits ein Teil der Informationen über Skelett- und Knochenfunde grabungstechnisch bedingt während der Ausgrabungen verloren, noch bevor sie in die anthropologische bzw. archäozoologische Auswertung gelangen. Das Ziel des Kurses ist es, durch theoretisch und durch praktische Übungen die Besonderheiten von Skelett- und Knochenfunden zu erkennen und dadurch die Befundbeobachtung und Grabungstechnik zu verbessern
Seminare der Vertiefungsphase / Wahlpflicht-Kernseminare MA
3.2.5 Hauptseminare
56-242 Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit
V1, WP2, WP3, WP4
MAST-M10
5+3 LP als Kernseminar, sonst 2 LP
2st. Mo 17:15-18:45 ESA W, 122 Edgar Ring
Noch intensiver als an die Mittelalterarchäologie wird an die Neuzeitarchäologie die Frage gerichtet, ob archäologische Quellen in einer Zeit intensiver schriftlicher und bildlicher Überlieferung einen Beitrag zur Geschichtsforschung leisten können.
Anhand ausgewählter Beispiele der Mittelalter- und Neuzeitarchäologie soll der Aussagewert dieser immer noch jungen Disziplin der Archäologie dargestellt werden (David Clarke: „Archaeology is Archaeology is Archaeology“).
Das Themenspektrum reicht von der Erforschung von Pilgerzeichen und der Archäologie der Reformation bis hin zur Tonpfeifenforschung und der Industriearchäologie.
56-243 Weltanschauungen im Wandel: Das Neolithikum in Großbritannien
V1, WP1, WP3, WP4
5+3 LP als Kernseminar, sonst 2 LP
2st. Di 14.15 – 15.45 ESA W, 122 Daniela Hofmann
Das Neolithikum in Großbritannien wird vor allem durch seine Monumente bestimmt: große Komplexe wie Stonehenge, Avebury und Mainland (Orkney), eine erstaunliche Vielfalt an megalithischen und nicht-megalithischen Grabhügeln, Cursusmonumente und verschiedene Einhegungen stehen einer nach wie vor reduzierten Anzahl an Hausbefunden gegenüber. Obwohl sich dieses Missverhältnis allmählich wandelt, ist es auf dieser Grundlage nicht überraschend, dass sich die britische Forschung vor allem auf Fragestellungen zu Religion, Ritual und Weltanschauung spezialisiert hat. In diesem Seminar soll anhand von konkreten Fallbeispielen die Machbarkeit eines solchen Vorhabens diskutiert werden. Was sind die gängigen Herangehensweisen an Fragen der Weltanschauung, vor allem in Bezug auf monumentale Architektur? Wie können wir diese Ideen anwenden und ggf. verbessern?
Voraussetzungen
Gute Englischkenntnisse! Unterrichtssprache ist Deutsch, aber Sie müssen die Literatur verstehen können.
Einführende Lektüre
Ashmore, P. 1996. Neolithic and Bronze Age Scotland.
Barrett, J. 1994. Fragments from antiquity. An archaeology of social life in Britain, 2900-1200 BC.
Bradley, R. 1998. The significance of monuments.
Bradley, R. 2007. The prehistory of Britain and Ireland.
Burgess, C. 1980. The Age of Stonehenge.
Cooney, G. und Grogan, E. 1994. Irish prehistory: a social perspective.
Cunliffe, B. 2013. Britain begins.
Parker Pearson, M. 2012. Stonehenge: Exploring the greatest stone age mystery.
Thomas, J. 1991. Rethinking the Neolithic.
Whittle, A. 2003. The archaeology of people.
56-244 Der archäologische Kulturbegriff: Michelsberger Kultur und ihre Nachbarn
V1, WP1, WP3, WP4
5+3 LP als Kernseminar, sonst 2 LP
2st. Do 10.15 – 11.45 ESA W, 122 Britta Ramminger
56-245 TUT Tutorium: Profilbildung (Spezialkompetenzen in HH zusammen
mit Lehrenden vermitteln/ Fundpräsentationen organisieren
2st. n.V. ESA W, 122 N.N.
Exkursionen und Praktika
3.2.6 Exkursion
56-251 Pflichtexkursion nach Südengland
ABK2
VFG [FSB12-13]-AR
5 LP
Teilnahmevoraussetzung ist der Besuch des Seminars 56-222
10-tägig n.V. in der vorlesungsfreien Zeit Daniela Hofmann
56-251 TUT Tutorium: Pflichtexkursionsvorbereitung
2st. n.V. N.N.
56-259 Exkursion Mainz/Karlsruhe
3 tägig v. 9.-11.5.14 Julian Subbert
3.2.7 Praktikum
56-252 Museumsdidaktik im AÖZA
ABK1, A Praxis (NF)
VFG [FSB12-13]-ABK1
3 LP, Teilnahmevoraussetzung ist der Besuch des Seminars 56-232
8-tägig in der vorlesungsfreien Zeit Tosca Friedrich, Birte Meller
56-253 Kloster Lorsch
ABK1, A Praxis (NF)
VFG [FSB12-13]-ABK1
3 LP
14-tägig n.V. Frank Andraschko
3.2.8 Grabungspraktikum
56-254 Lehrgrabung Elstorf
ABK1, A Praxis (NF)
VFG [FSB12-13]-ABK1
3 LP
3-wöchig n.V. Jochen Brandt
Im Rahmen der dreiwöchigen Lehrgrabung auf dem Gräberfeld von Neu Wulmstorf-Elstorf im Landkreis Harburg erhalten die Teilnehmer Einblick in den Ablauf einer archäologischen Plangrabung. Untersucht wird ein spätsächsisches Gräberfeld mit Brand- und Körpergräbern des 7.-9. Jahrhunderts n. Chr. Die Teilnehmer führen alle einschlägigen Erdarbeiten durch, unterstützen die Grabungsleitung bei der Fotodokumentation; außerdem erlernen sie die Feldvermessung mittels Tachymeter und TachyCAD/AutoCAD sowie das Anlegen von Handzeichnungen und die Befundbeschreibung.
Teilnehmerbegrenzung: max. 10 Personen.
56-255 Lehrgrabung Hochstadt
ABK1, A Praxis (NF)
VFG [FSB12-13]-ABK1
3 LP
14-tägig n.V. Britta Ramminger
56-256 Lehrgrabung Müsleringen -ENTFÄLLT-
ABK1, A Praxis (NF)
VFG [FSB12-13]-ABK1
3 LP
14-tägig n.V. Hubertus Sedlaczek
56-257 Lehrgrabung Bardowick
ABK1, A Praxis (NF)
VFG [FSB12-13]-ABK1
3 LP
14-tägig n.V. Joost Assendorp
56-259 Lehrgrabung Wilhelmshaven
ABK1, A Praxis (NF)
VFG [FSB12-13]-ABK1
3 LP
3 Wochen 4.-22.8.2014 Iris Aufderhaar, Frank Nikulka
3.3 MASTER
Hauptseminar
56-241 Prozessualität I: Herausbildung der Frühbronzezeit
WP1, WP3, WP4
5+3 LP als Kernseminar, sonst 2 LP
2st. Do 16:15-17:45 ESA W, 122 Frank Nikulka
In diesem Seminar werden die kulturellen Merkmale des ausgehenden Neolithikums bzw. der Kupferzeit und der beginnenden Bronzezeit und deren Veränderungen untersucht. Dabei werden unterschiedlichste Aspekte der Lebenswelten verglichen und insbesondere die Frage nach Kontinuitäten und Diskontinuitäten gestellt. Es soll kritisch untersucht werden, ob die forschungsgeschichtlich bedingte, im musealen Kontext entwickelte und vorrangig materialbasierte klassifikatorische Unterscheidung von Steinzeit, Kupferzeit und Bronzezeit zugleich eine kulturgeschichtlich sinnvolle Epochenteilung darstellt.
Dieses Seminar ist teilnehmerbegrenzt und vorrangig für fortgeschrittene Studierende im Masterstudium gedacht.
56-261 MA-Projektgruppe
2st. n.V. ESA W, 122 Daniela Hofmann, Frank Nikulka, Britta Ramminger
56-262 Master-Tutorium für ausländische Studierende
2st. n.V. Ann-Katrin Meyer
3.4 EXAMENSKANDIDATEN/INNEN
Seminare für ExamenskandidatInnen
3.4.1 Bachelor
56-271 Kolloquium für BachelorkandidatInnen
V2
2 LP
2st. Blockveranstaltung n.V. ESA W, 122 F. Andraschko, M. Gebühr, D. Hofmann,
F. Nikulka, B. Ramminger, W.H. Zimmermann
3.4.2 Bachelor, Master, Magister
56-272 Forschungskolloquium
FWB
1 LP
2st. Mo 18-19:30 ESA W, 123 Britta Ramminger
3.4.3 Master, Magister und Promotion
56-273 Kolloquium für AbschlusskandidatInnen
P3
2 LP
2st. Blockveranstaltung n.V. ESA W, 122 F. Andraschko, M. Gebühr, D. Hofmann,
F. Nikulka, B. Ramminger, W.H. Zimmermann
3.4.4 Magister
56-274 Seminar fürExamenskandidatInnen
2st. Di 18.15-19.45 ESA W, 122, Termine n.V. Renate Rolle