Deutsch-italienische Musikbeziehungen unter Hitler und Mussolini
Die „Achse Rom-Berlin“ verband mit den Regimen Mussolinis und Hitlers zwei faschistische Diktaturen unterschiedlichen Typs. Zugleich intensivierten sich an ihr entlang auch die Beziehungen zwischen zwei bedeutenden, traditionsreichen und Identifikation stiftenden Musikkulturen. Eine ganze Generation von Musikerinnen und Musikern, Komponisten wie Interpreten, aber auch Musikwissenschaftler und Musikpublizisten wurden nachhaltig von diesem deutsch-italienischen Austausch geprägt, dessen Vorzeichen durch und durch ideologisch waren. Der musikgeschichtliche Radius dieser Beziehungen reicht somit weit, und sie sind auf breiter Quellenbasis gut belegbar. Gleichwohl wurden sie bisher kaum untersucht. Durch eine zweibändige Gesamtdarstellung soll dieses Thema erstmals grundlegend aufgearbeitet werden. Dies dürfte zum Verständnis der deutsch-italienischen Vergangenheit wesentlich beitragen. Denn in den vielfältigen musikpolitischen Kontakten, Einflüssen, Abhängigkeiten und Rivalitäten zwischen den beiden Mächten spiegeln sich unmittelbar deren kulturelle Selbst- und Fremdbilder. Sie stehen exemplarisch für das Verhältnis zwischen dem deutschen und dem italienischen Faschismus und berühren den Kern dieser prekären Beziehung.
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Friedrich Geiger
Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Tobias Reichard M.A.
Studentische Hilfskräfte: David Albus, Lana Zickgraf, Avi Liberman
- Dauer: 2013-2016
- Drittmittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft