Dr. des. Anita Hosseini
Universität Hamburg
Kunstgeschichtliches Seminar
Edmund-Siemers-Allee 1
20146 Hamburg
Raum 117 (Westflügel)
Tel.: 040.42838-1325
anita.hosseini@uni-hamburg.de (anita.hosseini"AT"uni-hamburg.de)
Projekt
Die besondere Relevanz von Malerei im Zusammenhang mit der Repräsentation, Emulation und Transformation von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen beschäftigte Anita Hosseini im Rahmen Ihrer Dissertation mit dem Titel Die Experimentalkultur in einer Seifenblase. Das epistemische Potenzial in Chardins Malerei, die 2017 im Wilhelm Fink Verlag erschienen ist. Anhand des Gemäldes Die Seifenblasen des französischen Malers Jean Siméon Chardin untersuchte sie darin interdisziplinär das Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Kunst im Kontext der Experimentalkultur des 17. und 18. Jahrhunderts. Übergeordnet widmet sich die Studie der Frage, wie Malerei Wissen vermitteln oder gar generieren kann und stellt einen Versuch dar, Medien der bildenden Kunst als relevante Quellen der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte zu etablieren.
Im Fokus ihrer interdisziplinären Fragestellungen und Untersuchungsfelder stehen das Verhältnis von Kunst und Wissen(schaft), Wissenskulturen, transnationale Beziehungen sowie die Geschichte und Rolle zeitgenössischer und frühneuzeitlicher Kunst im Kontext politischer Debatten (wie etwa transkulturelle Projektionen, Digitalisierung und Anthropozän).
Vita
Studium der Kunstgeschichte, Sozialpsychologie/-anthropologie und Gender Studies. 2009-11 Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Künstlerarchivs Ulrich Rückriem sowie des Kunsthistorischen Instituts der Ruhr-Universität Bochum. 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der Leuphana Universität Lüneburg. 2011-2014 Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, von 2012-2015 assoziiertes Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs "Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens" an der Universität Potsdam. 2015 Promotion mit der Arbeit "Die Experimentalkultur in einer Seifenblase. Das epistemische Potenzial in Chardins Malerei" 2015-2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Methodenzentrums (mit einem Kleinforschungsprojekt zum Ubiquitätsanspruch von Nachhaltigkeit in Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft) und des Instituts für Philosophie und Kunstwissenschaft der Leuphana Universität Lüneburg (Koordination eines transdisziplinären Projekts mit Informatiker_innen der HAW zum Thema "Vom Sweet Home zum Smart Home"). Seit Ende 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg sowie der Forschungsstelle Naturbilder/ Images of Nature.
Ausgewählte Publikationen
Die Experimentalkultur in einer Seifenblase. Das epistemische Potenzial in Chardins Malerei. Paderborn 2017.
Zufall aus Präzision. John Cages Experiment und die Genese von Zufalls-/Präzisionsbildern. In: Hillnhütter, Sara; Bruhn, Matthias (Hg.): Das Technische Bild, 2: Bilder der Präzision. Berlin (in Druck).
Haptik und Optik. Jean-Siméon Chardins Malerei als ›Schule des Sehens‹. In: Frohne, Ursula; Grave, Johannes; Hamburger, Jeffrey F.; Zimmermann, Michael F. (Hg): Zeitschrift für Kunstgeschichte 79 (2016), 4. Berlin/München, S. 542-563.
Spektakuläre Experimente oder das Spiel mit Leben und Tod. In: Ismail, Nadia und Schuhmacher-Chilla, Doris (Hg.): töten. Darstellbarkeit eines Prozesses? Oberhausen 2012, S. 11-29.