Institutskolloquium WiSe 19/20
Wissenschaftliches Arbeiten im Digitalen. Spannungsfelder und Herausforderungen
Scientific Work within the Digital. Potentials and Challenges
Mittwochs, 18-20 Uhr, Raum 220
Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg
Organisation: Dr. Lina Franken
Der tiefgreifende Wandel der Digitalisierung und damit zunehmenden Medialität auch im (Wissenschafts-)Alltag ermöglicht veränderte Prinzipien der Wissensproduktion und eine paradigmatische Neuausrichtung der Kulturanalyse: In unserer digital durchdrungenen Gegenwart wird auch das Forschen immer digitaler. Ethnograf*innen verbringen zwar weiterhin viel Zeit im Feld und arbeiten akteurszentriert. Eine digitale Begleitung oder doch Unterstützung dieser Forschung auf unterschiedlichsten Ebenen ist dabei jedoch selbstverständlich, möglich oder sogar notwendig geworden. Die Praxen und Perspektiven qualitativ-empirischen Arbeitens im und mit dem Digitalen verändern sich, sind jedoch bisher kaum analysiert worden: Welche Herausforderungen stellt das digitale wissenschaftliche Arbeiten an uns? Und wie funktioniert wissenschaftliches Arbeiten im Digitalen?
Eindringliches Beispiel für den Wandel wissenschaftlichen Arbeitens durch technische Möglichkeiten ist der Schreibprozess, der bereits seit Jahrzehnten computergestützt erledigt wird. Andere, erst kürzer eingeführte Neuerungen werden stärker diskutiert und sind (noch?) nicht selbstverständlich. Im Zuge von Forschungsdatenmanangement und zunehmend geforderter nachhaltiger Ablagestrukturen von für Forschung verwendeten Materialien verschiebt sich die wissenschaftspolitische Diskussion ebenso wie der alltägliche forscherische Umgang mit Quellenmaterial hin zu einer Datifizierung. Innerhalb der kulturanalytischen Forschung zeichnet sich ein Bedarf an neuen Zugängen und Begriffen ab. Die bisherigen Forschungspraxen sind weniger selbstverständlich, da sie für die Analyse von digital gestalteten Alltagen nicht mehr ausreichend sind, demzufolge werden sie zunehmend hinterfragt und erweitert.
Welche Spannungsfelder ergeben sich für wissenschaftliches Arbeiten im Digitalen? Wie verändern sich die Praxen und Perspektiven qualitativ-empirischen Arbeitens im und mit dem Digitalen? Wo werden Bezüge hergestellt, welche Aushandlungen entstehen?
Das Institutskolloquium diskutiert diese Fragen in vier thematischen Blöcken. Zunächst werden theoretische Grundlegungen in den Blick genommen um Begrifflichkeiten zu klären. Danach wenden wir uns dem digitalen wissenschaftlichen Arbeiten zunächst theoretisch zu. Im Anschluss befragen wir verschiedene digitale Ressourcen auf ihre Anwendung in der kulturanalytischen Erforschung. Zum Abschluss widmen wir uns den kulturwissenschaftlichen Praxen des wissenschaftlichen Arbeitens im Digitalen mit Anwendungsfällen.
Das ganze Programm finden Sie hier.
ACHTUNG: Terminverschiebung im Institutskolloquium
Der Vortrag von Christoph Bareither findet am 29.1.2020 statt. Die Sitzung am 15.1. entfällt.
Die Abschlusssitzung mit Präsentation der Studienleistungen findet am 31.1. (Freitag), 18-20 Uhr im Raum 220, statt.